Mittwoch, 29. Juni 2022

Begleitbrief 2-2022


 Liebe Freunde,

im Frühjahr hatte ich einen Dienst in der Landeskirchlichen Gemeinschaft Saalfeld/Thüringen. Luis Trujillo ist dort Pastor. Er moderiert seit einem Jahr unser spanischsprachiges Radiomagazin ALTERNATIVA-C. In unseren deutschsprachigen Sendungen hatten wir schon seine Predigten mit aufgenommen. Luis Trujillo ist mit Ute verheiratet. Ich habe mit ihr bei NEUES LEBEN auf dem Bibelseminar studiert. Als ich mit Tabea beim Missionssender HCJB „Die Stimme der Anden“ in Ecuador war, hatten wir mit Ute mehrere Fahrten durch das Land gemacht. Unter anderen besuchten wir damals das Missionskrankenhaus in Shell. Dort trafen wir auf die Ehefrau eines Missionars, der damals durch die Aucas ums Leben gekommen war. Fünf Missionare flogen in das  Stammesgebiet, um mit den Aucas Kontakt aufzunehmen. Sie wurden dann von Stammeskriegern umgebracht. Später gingen die Ehefrauen zu diesem Stamm und wohnten mit ihnen zusammen. Die Krieger kamen zum Glauben an Jesus und stellten ihre bisherigen Stammeskriege mit anderen Nachbarvölkern ein. Heute sind sie ein Zeugnis für Versöhnung. Die Frau von Jim Elliott hat ein Buch dazu geschrieben, das weltweit bekannt wurde. Es war ein Vorrecht, Riechel kennen zu lernen, die viele Jahre unter den Aucas lebte. Sie war mit uns im Gästehaus in Shell untergebracht. 


In Ecuador lernten wir auch Luis Trujillo kennen. Er heiratete Ute, und beide kamen zur Deutschen Missionsgemeinschaft nach Deutschland. Nun ist Luis für vier Landeskirchliche Gemeinschaften in Thüringen verantwortlich. Jedes Jahr reist er mit seiner Frau nach Ecuador, um dortige Gemeinden zu unterstützen. Er mietet dann eine Wohnung an, wo er Einheimische zur Seelsorge empfängt. Es ist ein Teil des Dienstes der Biblisch Therapeutischen Seelsorgearbeit.


Ich übernachtete in Rudolphstadt, wo Luis im Bahnhof wohnt. Die ehemalige Schalterhalle wurde umgebaut und stand zur Vermietung bereit. Der Preis von 1000€ monatlich war für Luis aber zu hoch. Nach mehreren Monaten fragte Luis nach und bot 500€ Miete an, aber die Vermieterin wollte 1000€. So wie Lateinamerikaner nun mal sind, fragte Luis nach einem Jahr nochmal an und bot 200€. Er bekam den Zuschlag, und nun sind in den drei Räumen sein Büro, ein Jugendzentrum und ein Versammlungssaal mit richtigen Verkaufsschaltern untergebracht. Regelmäßig gibt es einen Internationalen Gottesdienst in acht Sprachen, darunter Spanisch und Türkisch. An der Außenwand des Bahnhofs ist ein großes Schild angebracht, das auf das Seelsorgeangebot von der Biblisch-Therapeutischen Seelsorge hinweist. Es ist ein ganz interessantes Projekt unseres Radiosprechers. 

Eine weitere Reise führte mich nach Cottbus zur Biblischen Glaubensgemeinde. Dort nahmen viele Flüchtlinge aus der Ukraine teil. In den Gemeinderäumen gab eine russisch-ukrainische Gruppe. Sie übersetzen nun die Predigt für die vielen Familien, die aus der Ukraine kamen und mit dem Zug in Cottbus landeten. Die Gemeinde kümmert sich sehr rührig um die Betroffenen. Im Juni findet auch wieder ein Einsatz in Cottbus statt, wo wir auf die Gemeinde, das christliche Internetradio und unseren Rundfunkdienst hinweisen. Wir wollen in der Fußgängerzone wieder das evangelistische Ratgebermagazin von NEUES LEBEN verteilen. Darin eingelegt sind dann ein Flyer von Karl-Heinz Failing zur Krisenbewältigung und der Infoflyer der Gemeinde bzw. des Radios. 


Familie:

  • Rafael wird zur Praxis auf der Polizeiwache in Betzdorf zwei Monate mit den Beamten mitfahren. Im Dreischichtbetrieb lernt er so die Einsätze hautnah kennen.
  • Esther und ihr Mann Isaias sind beim Jüngerschaftsprogramm eingebunden. Esthers Schwiegereltern verantworten das Programm, bei dem auch Tabea und ich via Internet mitmachen. Für Oktober planen wir ein Wochenende mit den Teilnehmern bei NEUES LEBEN.
  • Simon kann für das Rechenzentrum des Bundes in Bonn von zuhause aus arbeiten.
  • Domenik arbeitet gerade mit einer 75% Stelle bei NEUES LEBEN. Im August beginnt er seine Ausbildung als Mechatroniker bei ATM Müller, einer Firma, die Laborgeräte herstellt.
  • Tabea nimmt mit mir an einem Jüngerschaftskurs unserer Gemeinde teil. Dabei sind auch unser blinder Mann, der durch das Radio zum Glauben kam, und seine Bekannte. Eine Frau vom Pflegedienst macht auch mit. Unser Pastor Nikolaj leitet den Kurs. Danach werde ich wieder die Leitung des Kreises übernehmen. Unser blinder Mann ist evangelistisch sehr tätig, und so ist dieser Kreis entstanden. Wir hoffen, noch mehrere neue Interessierte dazuzubekommen.

Wir wünschen Euch Gottes Segen. Vielen Dank für Eure Gebete und Gaben für unseren Dienst.
Tabea, Mark und Familie